Unsere Biogasanlage
Im Frühjahr 2016 konnten wir endlich unsere kleine Biogasanlage in Betrieb nehmen. Mit der Biogasanlage sind wir in der Lage, aus der eh anfallenden Gülle der Tiere, Strom und Wärme zu produzieren. Einen sogenannten Feststoffeintrag für Mais oder Ähnliches benötigen wir hierbei nicht, da die Anlage ausschließlich mit Gülle gefüttert wird.
Mit Hilfe von Pumpen, wird die Gülle direkt aus dem Stall in den sogenannten Fermenter gepumpt.
Der Fermenter ist der große, grüne, kreisrunde Güllebehälter mit dem grünen Tragluftdach. Dieser Behälter ist mit Gülle gefüllt. Jeden Tag pumpen wir eine bestimmte Menge Gülle in den Fermenter, damit die methanbildenden Bakterien neues Futter bekommen. Die gleiche Menge verlässt dann automatisch den Fermenter in den Gärrestbehälter, in dem die vergorene Gülle bis zur Ausbringung gelagert wird.
Um Gülle vergären zu können, brauchen die Bakterien eine Temperatur von ca. 42 Grad Celsius. Die Temperatur im Fermenter wird gehalten, in dem wir die entstehende Abwärme des stromproduzierenden Motors in den Fermenter leiten. Außerdem ist der gesamte Behälter isoliert. Unter dem Begriff „Vergärung“ versteht man den mikrobiologischen Abbau von organischen Stoffen in feuchter Umgebung unter Luftabschluss. Dieser biologische Zersetzungsprozess wandelt die organische Biomasse hauptsächlich in die Bestandteile Methan, Kohlendioxid und Wasser um. Das Endprodukt der Vergärung ist das brennbare Biogas, mit dem unser Motor angetrieben wird. Der Motor hat eine Leistung von 75 kW und ist damit in der Lage, rund um die Uhr ca. 200 Haushalte mit Strom zu versorgen.
Der sogenannte Gärrest behält nach dem Prozess der Vergärung seine Nährstoffe z.B. Stickstoff, Phosphor und Kalium. Somit können wir den Gärrest, genau wie vorher die Gülle, als wertvollen Pflanzendünger auf unseren Feldern ausbringen. Ein großer Vorteil ist nun, dass die Nährstoffe nicht mehr organisch gebunden und somit direkt pflanzenverfügbar sind. Ein weiterer toller Nebeneffekt ist, dass bei der Ausbringung von Gärrest kaum Geruchsbelästigungen auftreten.